Die Überschrift mag verwirren. Was haben ein Zen-Garten und ein Sake-Tasting mit einer Berliner Galerie zu tun, in der aktuell Fotografien von Ishka Michocka ausgestellt werden? Und wo steckt der Geschenketipp? Lest weiter, wenn Ihr Kunst, Sake und zenhafte Ruhe mögt.
Wie kann man meditative s/w-Fotografien von japanischen Landschaften ideal in Szene setzen? Diese Frage stellte sich Galeristin Irina Ilieva aus der aquabitART gallery in der Auguststraße. Sie ist auch Architektin. Die Lösung war eine halbe Tonne dunkelgrauer Split und aufeinander gestapelte Holzbohlen. Der komplette Fußboden des unteren Galerieraums wurde mit dem Split gefüllt und wenn man ihn betritt, befindet man sich schlagartig in einer anderen Welt. In einem Indoor-Zengarten. Noch spannender ist es natürlich, wenn man eintritt und nicht damit rechnet, dass der Fuß auf einen andersartigen Untergrund auftritt. Aber that’s life. Wenn Ihr hingeht, tut einfach so, als wüsstet Ihr es nicht ;) Die Holzbohlen hat Irina zu japanisch anmutenden Bänken aufgestapelt und so kann man sich auf eine der drei Bänke setzen und sich in die sechs Fotografien von Ishka Michocka vertiefen. Die Ausstellung trägt den Titel: 木 Ki -Contemplation in flight. Die Fotografin hat die Aufnahmen bei einem Flug über Hokaido aufgenommen und in einem vier Jahre dauernden Prozess gestaltet.
Galeristin Irina Ilieva (l.) und Künstlerin Ishka Michocka (r.)
In der Pressemitteilung ist zu lesen: “Gleichzeitig komplex und minimalistisch gleichen die Bilder japanischer Kalligraphie und japanischen Graphiken. Der traditionelle Silber-Gelatine-Druck verstärkt noch ihre hypnotische Wirkung. Die resultierenden Kunstwerke schlagen den Zuschauer in ihren Bann und entführen ihn in eine immer tiefere Kontemplation mystischer Schatten, Formen und Linien. Inspiriert durch die japanischen “kakemono” – Kalligraphien oder Bilder aufgehängt in japanischen Teehäusern an einer Wand oder in einer traditionellen Bildnische – werden die Kunstwerke als Teil der Innenarchitektur gezeigt. Die Galerie verwandelt sich in einen Ort der Meditation und kontemplativer Zeremonien für exklusive Veranstaltungen und die Öffentlichkeit.”
Kunst & Genuss
Zur Vernissage gab es grünen Tee und Sake, und weil das so gut ankam, hat Galeristin Irina ein paar Tage später nochmal zu einem Sake-Tasting geladen. Das Tasting wurde vom Sake-Experten Alexander Bayer geleitet. Alexander betreibt die Webseite Sake-Genuss. Voll Neugier bin ich zur aquabitArt gallery in die Auguststraße marschiert und habe an den Abend viel spannendes über Sake gelernt. Sake wird aus Reis hergestellt und daher auch Reiswein genannt, aber man braut ihn in sogenannten Sake-Brauereien. Das verwirrt erstmal, weil man bei Brauerei automatisch an Bier denkt. Aber dank Alexanders Wissen kommt schnell Licht ins komplexe Thema Sake.
Der Clou bei der Sake-Herstellung ist wohl das Polieren des Reiskorns, wenn ich das richtig behalten habe. Je stärker poliert, desto feiner und vielschichtiger wird der Sake später im Aroma. Alexander hatte uns vier verschiedene Sake mitgebracht, unter anderem einen ganz milchigen, der angenehm fruchtig schmeckte, und einen ganz ganz feinen und edlen, der den zauberhaften Namen Bergblüte (oder war es Bergorchidee?) trug. Er schmeckte so köstlich und fein, man könnte fast sagen feingeistig und ätherisch, dass ich einen super Weißwein dafür stehen lassen würde. Eine echte Entdeckung.
Wo man Sake in Berlin bekommen kann
Wer jetzt Lust auf Sake bekommen hat, dem sei Alexanders Webseite empfohlen. Und natürlich der Berliner Sake-Kontor am Markgrafendamm in Friedrichshain, in dem die renommierte Sake-Expertin Susanne Rost-Aoki hochspezialisiert Sake und Sake-Zubehör verkauft. Ihr bekommt dort die ganze Range – von Sake und alkoholfreien Getränken aus Japan für unter 10 EUR bis hin zu einem OIGAME 15 Jahre Junmai mit dem umwerfend schönen Namen “Das Glück des Schildkröten-Drachens” für rund 239 EUR. Außerdem hat Susanne ein Buch über Sake geschrieben – ein “GourmetArtBook”, das Kunst und Genuss verbindet. Es heißt “Sake – Das Getränk der Götter” und kostet 20 EUR. Zusammen mit einer schönen Flasche Sake ein Knaller Weihnachtsgeschenk für Japan-Fans und Sushi-Liebhaber, wie ich finde.
Wer lieber Kunst und somit eine Wertanlage verschenken möchte: Die Kunstwerke von Ishka Michocka kosten um die 2.500 EUR. Sie sind limitiert und natürlich signiert. Die Ausstellung dauert noch bis zum 29. November 2015. Künstlerin und Fotografin Ishka ist zur Ausstellung während der Öffnungszeiten so gut wie immer vor Ort und erläutert Euch ihre Kunst gern.
Alle wichtigen Infos zur aquabitArt gallery und wie Ihr dort hinkommt.
Eine entspannte Zeit!
Stephanie