Nadja ist erst fünfzehn, als sie über Nacht mit ihrer Mutter in den Westen abgeschoben wird. Freya Klier ist als Regisseurin in der DDR zu dem Zeitpunkt mit Berufsverbot belegt. Das Mädchen muss alles zurück lassen. 10 Jahre haben Nadja und ihre Mutter in der Oderberger Straße in Ost-Berlin gewohnt. Sie darf sich von niemand verabschieden. Was packt man in nur einen Koffer, wenn man meint, niemals zurückzukehren? Nur wenige Tage später steht Nadja auf der Plattform, die im Wedding, auf der Westseite der Berliner Mauer stand, und schaut von dort in ihre Oderberger Straße. Ein Jahr später fällt die Mauer.
Die Oderberger. Ein besonderer Ort im Prenzlauer Berg. Geschichtsträchtig. Heute berühmt für Kneipen und Restaurants, Designerläden und die älteste Feuerwache Deutschlands. Beliebt bei Touristen. Fast jeder, der sonntags zum Mauerpark-Flohmarkt spaziert, kommt hier durch oder trinkt hier einen Kaffee oder nimmt im Späti ein Wegbier mit. Nur wenige Straßen haben in den letzten 25 Jahren so einen heftigen Wandel erlebt. Wer die Oderberger und ihre Geschichte in den letzten 100 Jahren näher kennen lernen möchte, dem sei der Film “Meine Oderberger Straße” von Nadja Klier (Buch) und ihrer Mutter Freya (Regie) ans Herz gelegt. Sehr persönlich, einfühlsam, rührend und berührend erzählt. Noch bis zum 09.06.2015 ist er in der Mediathek des rbb online anzuschauen.
Da der Link leider nicht mehr funktioniert, schaut Euch doch diesen Bericht mit tollen alten Fotos aus dem Film an.